Urbane Realitäten

Anmerkung der Redaktion: Dieser Vorabbericht zu Kapstadt 2010 wurde von Tim Keller geschrieben und ist eine Übersicht zum Thema “Megastädte”, welches bei der Abend- Plenarsitzung diskutiert wird sowie der Multiplex-Sitzung mit dem Titel „Gottes Auftrag annehmen für die weltweite Städte-Mission“.  Stellungnahmen zu diesem Bericht durch die Lausanner globalen Gespräche werden an den Autor und andere Personen weitergeleitet und sollen dabei helfen, die endgültige Präsentation festzulegen.

Was ist Gottes weltweite Städtemission? 

Was ist eine Stadt?

Heute definiert man eine Stadt beinahe ausschließlich hinsichtlich ihrer Einwohnerzahl. Größere Zentren der Wohnbevölkerung werden „Großstädte“ genannt, kleinere „Städte“ und die kleinsten „Dörfer“. Wir dürfen jedoch unsere aktuellen Definierungen nicht auf biblische Zeiten übertragen. Mit dem wichtigsten hebräischen Wort für Stadt, ‘iyr, wird jegliche menschliche Niederlassung bezeichnet, die von einer Mauer oder irgendeiner anderen Befestigung umgeben war. Die meisten antiken Städte hatten lediglich 1’000 – 3’000  Einwohner. „Stadt“ im biblischen Sinne bedeutete nicht so sehr die Anzahl der Einwohner, sondern die Bevölkerungsdichte. Psalm 122,3 bezieht sich auf diese Dichte: „Jerusalem, gebaut, wie eine Stadt sein soll, dicht und kompakt.“1. Das Wort, das als „kompakt“ übersetzt wurde, bedeutet eng verflochten und ineinander verschachtelt. In einer befestigten Stadt lebten die Menschen nahe beisammen, in eng aneinandergedrängten Häusern und Strassen. In der Tat schätzt man, dass antike Städte zwischen 2 bis 4 Hektar groß waren und auf 0,4 Hektar 240 Personen lebten. Zum Vergleich: Im heutigen Manhattan in New York City leben nur 105 Einwohner pro 0,4 Hektar. 2. 

Demnach war eine Stadt in den alten Zeiten das, was man heute eine begehbare menschliche Siedlung zur „gemischten Nutzung“ nennen würde. Wegen der Dichte der Bevölkerung waren die Orte, wo man wohnte und arbeitete, kaufte und verkaufte, den Künsten nachging oder sie genoss, zur Anbetung ging oder die Rechtsprechung suchte, alle leicht zu Fuß erreichbar. In den ländlichen Gebieten und Dörfern gab es zu jenen Zeiten diese Dinge nicht und in unseren modernen Zeiten wird diese Art von Siedlungsstruktur in den Vororten ganz bewusst vermieden.  Vororte tendieren definitiv zu Einzelnutzungs-Zonen, daher sind die Orte, wo man lebt, arbeitet, spielt und lernt weit von einander entfernt und können nur mittels Verkehrsmitteln durch fußgängerfeindliche Gebiete erreicht werden.  

Was eine Stadt zu einer Stadt macht, ist ihre Umgebung. Sie bringt Menschen zusammen – und damit Anwohner, Arbeitsplätze und kulturelle Einrichtungen. Es gibt wahrscheinlich keinen Ort, an dem sich an einem Tag mehr Leben auf den Strassen und Märkten abspielt und mehr Interaktionen und Austausch zwischen den Menschen stattfindet. Dies ist, was die Autoren der Bibel gemeint haben, als sie über eine „Stadt“ schrieben. 

Urbane Mission in der Bibel 

Jerusalem

Bereits früher, im Alten Testament, lag der Erlösungs-Stellenwert der Stadt Jerusalem darin, dass sie eine städtische Modellgesellschaft war – “die Freude des ganzen Landes” (Psalm 48,3). Sie bewies der Welt, wie die Menschheit unter SEINER Herrschaft leben könnte. Schon viele haben von dem „Zentripetalfluss“ der Mission in der damaligen Zeit gesprochen. Gott rief die Völker dazu auf, an ihn zu glauben, indem er sie hineinzog, um seine in Israel eingebettete Herrlichkeit zu sehen, das heilige Volk, das er geschaffen hatte, dessen Leben der Welt den Charakter Gottes deutlich machte (5. Mose 4,5-8). Doch das Buch Jona kündigt erstaunlicherweise eine bedeutende Änderung an, nämlich die „zentrifugale“ Mission des Neuen Testaments, die Gläubige in die Welt hinaussendet. Jona ist der einzige Prophet des Alten Testaments, der zu einer heidnischen Stadt gesandt wurde, um sie zur Buße aufzurufen. Gottes letzte Aussage ist bemerkenswert: Der Herr fordert Jona dazu auf, die große heidnische Stadt Ninive zu lieben, wegen ihrer enormen Anzahl an geistlich blinden Einwohnern (Jona 4,10-11).

Babylon

Als Israel in die Verbannung geführt wird, erreicht die Verlagerung von zentripetal zu zentrifugal ein anderes Stadium.  Die Juden werden in die böse, heidnische, blutrünstige Stadt Babylon gebracht. Wie verhalten sich Gläubige an einem solchen Ort? Jeremia 28-29 skizziert ein erstaunliches Bild über die Einstellung eines Gläubigen der Stadt gegenüber. Gott sagt seinem Volk, sie sollen sich „mehren…und nicht abnehmen“ (Jeremia 29,6), um ihre individuelle Gemeinschaftsidentität zu behalten und zu wachsen, doch er sagt ihnen auch, sie sollen sich niederlassen und am Leben der großen Stadt teilnehmen. Sie sollen Häuser bauen und Gärten pflanzen. Doch das Erstaunlichste ist, dass Gott ihnen sagt, sie sollen der Stadt dienen, den „Frieden und Wohlstand der Stadt suchen“ und „zum HERRN dafür beten“ (Jeremia 29,7). Sie sollen nicht einfach in einem Getto der Stadt leben und ihren Volksstamm vermehren, sondern ihre Ressourcen für das Gemeinwohl nutzen.

Welch ein Gegensatz! Die Werte einer irdischen Stadt stehen in starkem Kontrast zu denen einer Stadt Gottes, doch müssen die Einwohner der Stadt Gottes die besten Einwohner ihrer irdischen Städte sein. Gott ruft die jüdischen Verbannten dazu auf, zum Wohlstand der heidnischen Stadt beizutragen. Er hat auch ein sehr praktisches Ziel: Zum Guten der heidnischen Stadt beizutragen ist der bestmögliche Weg, damit auch das Volk Gottes blüht und gedeiht: „Wenn es ihr gut geht, wird es auch euch gut gehen“ (Jeremia 29,7). Gott arbeitet noch immer an seinem Plan der Errettung, an der Etablierung seines Volkes – und genau das passierte auch. Weil die Juden sich eingelebt hatten und den Frieden der großen heidnischen Stadt suchten, gewannen sie den Einfluss und das notwendige Kapital, um mit der Zeit zurückkehren zu können und ihr Heimatland wieder aufzubauen. Auch blieben die Juden teilweise zerstreut in den Städten der Welt als eine kosmopolitische, international ethnische Gruppe, die zu einem wichtigen Grundstock wurde für die Verbreitung der christlichen Botschaft nach Jesus.

Ausländer mit Aufenthaltsgenehmigung

Gibt es einen Grund zu glauben, dass das Modell von Israel in Babylon als Modell für die Gemeinde dienen soll? Ja. Im Exil war Israel kein Nationalstaat mehr mit einer eigenen Regierung und eigenen Gesetzen. Statt dessen existierte es als eine internationale Gemeinschaft und Gegenkultur innerhalb anderer Völker. Auf dieselbe Art kann man heute die Gemeinde sehen, wie Petrus und Jakobus bestätigen, wenn sie Gläubige als „in der Zerstreuung“ ansprechen (Jakobus 1,1) und als „Fremdlinge“ (1. Petrus 1,1). Petrus gebraucht das Wort parapidemois für „Fremdlinge“ („Ausländer mit Aufenthaltsgenehmigung“), also Menschen, die sich weder als Staatsangehörige noch als durchreisende Touristen in einem Land befinden. Petrus fordert Christen dazu auf, mitten in einer heidnischen Gesellschaft so zu leben, dass andere ihre „guten Werke sehen und Gott verherrlichen“, doch gleichwohl warnt er sie auch, mit Verfolgung zu rechnen (1. Petrus 2,11-12). Das Echo von Jeremia 29 ist offensichtlich. Genauso wie die jüdischen Fremden sollen christliche Fremde ihre Städte nicht einnehmen oder ignorieren, sondern sich engagieren und dem Gemeinwohl dienen. Sie sollen erwarten, dass die Gesellschaft um sie herum einerseits ablehnend gesinnt ist, andererseits vom Leben der Gläubigen und ihrem Beitrag für das Gemeinwohl angezogen wird. Petrus weist daraufhin, dass durch die guten Werke der Gläubigen zumindest einige Heiden dazu geführt werden, Gott zu verherrlichen.

In „Sanfter Unterschied”, seinem Artikel über das Buch des 1. Petrus, zeigt Miroslav Volf, wie die Spannung, die Petrus vergegenwärtigte (zwischen Verfolgung und Anziehung und zwischen evangelisieren und dienen), sich in keine der historischen Modelle bezüglich Jesus Christus und Kultur nahtlos einfügen lässt. 3. Im Gegensatz zu Modellen, die eine Veränderung der Kultur einfordern oder eine dem Christlichen entsprechende Allianz von Kirche und Staat beanspruchen, erwartet Petrus, dass das Evangelium immer höchsten Anstoß erregt und von der Welt niemals restlos bejaht und vollständig angenommen wird. Hier seien diejenigen evangelikalen und Mainline-Christen zur Zurückhaltung angemahnt, die darauf hoffen, eine grundlegend christliche Kultur herbeizuführen. Und anders als die Modelle, die einzig und allein auf  die Bekehrung zählen und sehr pessimistisch sind, was die Beeinflussung der Kultur betrifft, erwarten Petrus in 1. Petrus 2,12 und Jesus in Matthäus 5,16, dass einige Aspekte des christlichen Glaubens und der christlichen Werte in jeder heidnischen Kultur höchst anziehend sind und Menschen dazu beeinflussen, Gott zu preisen und zu verherrlichen. 4.

Samarien und die Enden der Welt

Die Gemeinde ist eine internationale, zerstreute Gemeinschaft von  Kongregationen, genauso wie Israel während der Verbannung. In Apostelgeschichte 8 sehen wir, wie Gott die Christen gewaltsam aus Jerusalem heraus zerstreute, und wie die christliche Mission dadurch enorm gefördert wurde. Sie gingen direkt nach Samarien, eine Stadt, über die sie gelehrt wurden, dass sie verachtenswert sei, und die sie genauso verabscheuten, wie Jona Ninive oder die Juden Babylon verabscheut hatten. Doch anders als der widerspenstige Prophet oder die Verbannten, machten die durch das Evangelium veränderten Christen Samarien sofort zu einem Wirkungsort in urbaner Mission (Apostelgeschichte 8,1ff.).

Wenn wir letztendlich zu der frühen Gemeinde kommen, sehen wir, dass Gottes erlösende Mission sich nicht länger auf eine bestimmte Stadt konzentriert, wie Jerusalem oder Babylon. Alle Städte der Welt erlangten eine entscheidende Bedeutung. In Apostelgeschichte 17 geht Paulus nach Athen, dem intellektuellen Zentrum der griechisch-römischen Welt. In Apostelgeschichte 18 reist er nach Korinth, eine der wichtigsten Handelsstädte des Reichs. In Apostelgeschichte 19 kommt er in Ephesus an, das vielleicht das religiöse Zentrum der römischen Welt genannt werden kann, denn es war der Mittelpunkt vieler heidnischer Kulte und besonders des Herrscherkults, denn es gab drei Tempel ausschließlich für die Anbetung des Kaisers. Am Ende der Apostelgeschichte kam Paulus nach Rom, wo sich nicht nur das Zentrum der kaiserlichen Macht befand, sondern auch die militärischen und politischen Zentren der damaligen Welt. John Stott kommt zum Schluss: „Es scheint, als ob es ein von Paulus bewusst gewählter Grundsatz war, zielgerichtet von einem strategischen Stadtzentrum zum nächsten zu gehen.“ 5. Indem Paulus die Stadt erreichte, erreichte er die gesamte Gesellschaft, wie im Brief an die Kolosser nachgewiesen wird. Diesen Brief schrieb Paulus als Folge des Wirkens anderer Jünger in den Städten Laodizea, Hierapolis und Kolossä entlang dem Lykostal (Kolosser 4,13-16), denn er selbst hatte diese Städte nie persönlich besucht. Wahrscheinlich hatten sie sich bekehrt durch den Dienst in Ephesus. Wird das Evangelium in einer Stadt verbreitet, so erreicht man die Gesellschaft und die ganze Region.

Zusammenfassend können die Gründe, warum der urbane Dienst so erfolgreich war, folgendermaßen geschildert werden: 

  • Städte sind kulturell ausschlaggebend. In einem Dorf mag man vielleicht einen oder zwei Rechtsgelehrte für Christus gewinnen, aber um den gesamten Berufsstand der Juristen zu erreichen bedingt, dass man in die Städte geht, wo die Universitäten sind, wo die Zeitschriften über das Rechtswesen herausgegeben werden usw. 
  • Städte sind weltweit ausschlaggebend. Auf dem Dorf könnte jemand vielleicht die Gruppe der Unverheirateten gewinnen, aber man muss in die Stadt gehen, um zehn oder zwölf neue Völkergruppen/Sprachen mit dem Evangelium durch die Verkehrssprache der Region zu erreichen.
  • Städte sind persönlich ausschlaggebend. Damit meine ich, dass Städte unruhige Orte sind. Im Dorf und auf dem Land findet man Stabilität und die Einwohner sind fester eingebettet in ihre Gewohnheiten. In den Städten herrscht Vielfalt und Intensität, deshalb sind urbane Menschen offener für neue Ideen wie das Evangelium! Weil sie von so vielen Menschen umgeben sind, die so sind wie sie und dann wieder ganz anders, und die auch erheblich mobiler sind, lässt sie das viel offener sein für eine Veränderung/Bekehrung, als jede andere Art von Bewohner. Ganz gleichgültig, warum sie in die Stadt gezogen sind: Wenn sie dort einmal angekommen sind, macht der Druck und die Unterschiedlichkeit selbst die traditionellsten und feindseligsten Gruppen offen für das Evangelium. 

Die frühe Gemeinde war weitestgehend eine urbane Bewegung, durch welche die Menschen der römischen Städte für Christus gewonnen wurden, während die meisten Menschen auf dem Land Heiden blieben. Doch weil der christliche Glauben die Städte eingenommen hatte, erfasste er mit der Zeit die gesamte Gesellschaft, so wie es immer der Fall ist. Rodney Stark entwickelte diese Idee in Der Aufstieg des Christentums: 

Städten, die gefüllt waren mit Armen und Obdachlosen, bot das Christentum Wohltätigkeit wie auch Hoffnung. Städten, die voll waren mit Neuankömmlingen und Fremden, bot das Christentum die sofortige Möglichkeit, Beziehungen aufzubauen. Städten, in denen viele Witwen und Waisen wohnten, bot das Christentum einen neuen und erweiterten Familiensinn. Städten, die zerrissen waren durch gewaltsame ethnische Streitigkeiten, bot das Christentum eine neue Basis für soziale Solidarität… Jahrhundertelang haben Menschen Katastrophen ohne die Hilfe von christlichen theologischen oder sozialen Strukturen überstanden. Deshalb möchte ich auf keinen Fall die Vorstellung erwecken, dass das Elend der damaligen Welt das Aufkommen des Christentums bewirkte. Doch als das Christentum einmal da war – und das ist mein Argument – wurde seine überlegene Kapazität, diesen chronischen Problemen zu begegnen, bald einmal offensichtlich und spielte eine große Rolle in seinem späteren Triumph… [denn was Christen] brachten, war nicht nur eine einfache urbane Bewegung, sondern eine neue Kultur. 6.

Die christliche Mission hat die antike griechisch-römische Welt gewonnen, weil sie die Städte gewonnen hatte. 7. Die Elite war natürlich wichtig, doch die christliche Gemeinde richtete ihren Fokus nicht allein auf sie. Damals wie auch heute waren die Städte voller armer Menschen, und die Hingabe der urbanen Christen an die Armen war deutlich sichtbar und beeindruckend. Die Christen veränderten durch die Städte die Geschichte und die Kultur, indem sie die Elite gewannen, sich aber auch zutiefst mit den Armen identifizierten. In seinem Buch: „Die barbarische Bekehrung“, zeigt Richard Fletcher auf, dass in der christlichen Mission in Europa von 500-1500 n. Chr. genau dasselbe passierte. 8. 

Urbane Mission heute

Die zunehmende Bedeutung der Städte

Im Jahr 1950 waren New York und London die einzigen Weltstädte mit einer Großstadtbevölkerung von über 10 Millionen Menschen. 9. Heute gibt es über zwanzig solcher Städte. Zwölf von ihnen erreichten diesen Rang erst in den letzten beiden Jahrzehnten 10. – und viele werden ihnen folgen. Weltstädte werden wirtschaftlich und kulturell immer mächtiger; Städte sind der Sitz von multinationalen Unternehmen und internationalen wirtschaftlichen, sozialen und technologischen Netzwerken. Die technologische und kommunikative Revolution bedeutet, dass die Kultur und die Werte der globalen Städte jetzt um den ganzen Erdball übertragen werden zu jedem Volk, in jedes Land, zu allen Menschen und in allen Sprachen. Kinder in Iowa oder  Mexiko werden jungen Erwachsenen in Los Angeles und New York City ähnlicher, als sie es den jungen Erwachsenen ihrer eigenen Region sind. Die kommende Weltordnung wird eine globale, multikulturelle und urbane Ordnung sein. Weltstädte werden zunehmend wichtiger in der Weichenstellung der Kultur und des Lebens insgesamt, selbst in Teilen der Welt, wo die Städte größenmäßig nicht zunehmen, wie Europa und Nordamerika. 11.

Es gibt noch einen zweiten Grund, warum Weltstädte für die christliche Mission so wichtig sind. Die Millionen von Zuzüglern in wachsenden Städten zeigen Charakteristiken, die sie viel offener für den christlichen Glauben machen, als sie vor ihrer Ankunft waren. Erstens: Nachdem sie aus ihrer traditionellen Umgebung entwurzelt wurden, sind sie offener für neue Ideen und für Veränderung allgemein. Zweitens: Um den moralischen, ökonomischen, emotionalen und geistlichen Druck des Stadtlebens auszuhalten, brauchen sie große Hilfe und Unterstützung. Die alten Netzwerke der Verwandtschaftsunterstützung der ländlichen Gebiete sind geschwächt oder fehlen ganz, während man in den Entwicklungsländern oftmals „so gut wie nichts von funktionierenden staatlichen Dienstleistungen“ hat. 12. Auf der anderen Seite bieten Gemeinden eine unterstützende Gemeinschaft, eine neue geistliche Familie und eine Evangeliumsbotschaft, die freisetzt. „Eine reiche Ernte erwartet jede Gruppe, welche den Bedarf dieser neuen Stadtbewohner decken kann, nämlich diejenigen, die in der Lage sind, gleichzeitig den Körper und die Seele zu ernähren. 13.

Der Bedarf an Kontextwissen der Gemeinde.

Es gibt jedoch ein großes Hindernis für die urbane Mission – und das liegt nicht an den Städten selbst oder an ihren Einwohnern, sondern an der Gemeinde. Die Sensibilität der meisten evangelikalen Gemeinden und Leiter ist oft nicht auf Urbanität eingestellt oder ist sogar anti-urban. Die Praktiken und Methoden des Dienstes wurden meistens außerhalb großstädtischer Bereiche geformt und dann einfach importiert, ohne über die unnötigen Hindernisse nachzudenken, die dadurch zwischen städtischen Anwohnern und dem Evangelium aufgerichtet werden. Wenn solche Diener Gottes in eine Stadt kommen und eine Gemeinde aufbauen, fällt es ihnen schwer zu evangelisieren und urbane Menschen zu gewinnen. Auch finden sie es schwierig, Christen für ein Leben in einer pluralistischen, weltlichen und an Kultur interessierten Umgebung vorzubereiten. Ebenso wie die Bibel in die Umgangssprache der Leser übersetzt werden muss, so muss auch das Evangelium auf eine Art kommuniziert und eingebettet werden, welche die Einwohner einer Stadt verstehen. Lassen Sie uns einige der Charakteristiken einer Gemeinde anschauen, die mit den Zusammenhängen einer Stadt vertraut ist und sich dort zu Hause fühlt.

Menschen, die in einem städtischen Umfeld dienen, sind sich der starken kulturellen Unterschiede zwischen den verschiedenen rassischen/ethnischen Gruppen und sozialökonomischen Klassen bewusst, während Menschen in homogeneren Orten (und es ist kulturell gesehen überall homogener als in einer Großstadt) oftmals blind dafür sind, dass ihre Einstellungen und Bräuche einen ganz spezifischen Teil ihrer Rasse oder Gesellschaftsschicht darstellen. Kurz gesagt: Erfolgreiche urbane Gemeindeleiter müssen weitaus geschulter sein und sich der Ansichten und Empfindsamkeiten der verschiedenen ethnischen Gruppen, Klassen, Rassen und Religionen weit mehr bewusst sein. Großstadtbewohner wissen, dass Angehörige zweier verschiedener rassischer Gruppen ein identisches Wort gebrauchen und sehr verschiedene Dinge damit ausdrücken können. Infolgedessen gehen sie sehr vorsichtig und besonnen vor, wenn sie Themen ansprechen, die rassische Gruppen unterschiedlich betrachten. 

Zweitens: Die meisten Gläubigen sind noch immer Teil der Welt der Künste, des Theaters, des Wirtschaftslebens, der Finanzen, der Bildung und Wissenschaft, der Behörden und der Politik. Traditionelle evangelikale Dienste tendieren jedoch dazu, Gläubigen kaum Hilfe dafür anzubieten, wie sie das Christentum außerhalb der Gemeinde praktizieren sollen. Außerhalb großer Städte ist die Möglichkeit für ein abgeschotteteres Leben vielleicht größer, und christliche Aktivitäten können mehrheitlich an den Abenden oder am Wochenende ausgeführt werden. Dies funktioniert jedoch nicht in den Städten, wo Menschen die meiste Zeit damit verbringen, ihre Karriere zu verfolgen oder sich viele Stunden an ihrem Arbeitsplatz aufhalten. 

Drittens: Die meisten evangelikalen Gemeinden haben eine mittelständische Unternehmenskultur. Die Menschen dort schätzen ihre Privatsphäre, Sicherheit, Gleichartigkeit, Sentimentalität, ihren persönlichen Bereich, die Ordnung und Kontrolle. Im Gegensatz dazu ist die Stadt voller ironischer, nervöser Menschen, welche die Abwechslung lieben und eine viel größere Toleranz für Zweideutigkeiten und Unordnung haben. Wenn sich Gemeindeleiter in einer städtischen Kultur nicht zurechtfinden, sondern stattdessen eine Art „eingezäuntes Missionsgelände“ innerhalb der Stadt aufbauen, werden sie nur wenige Menschen in ihrer Nachbarschaft erreichen, bekehren und eingliedern können. 

Viertens: Eine nicht urbane Gemeinde befindet sich normalerweise in einer einigermaßen funktionsfähigen Nachbarschaft, in der das soziale System stark oder zumindest intakt ist. Umgebungen in Großstädten sind jedoch weitaus komplexer als anderswo, deshalb lernen erfolgreiche urbane Gemeindeleiter, wie sie ihren Stadtteil „interpretieren“ müssen. Außerdem studieren urbane Gemeindeleiter ihre Umgebung nicht nur deshalb, um Menschengruppen für die Evangelisation ausfindig zu machen, obwohl dies natürlich eines ihrer Ziele ist. Sie halten auch Ausschau danach, wie sie ihre Nachbarschaften stärken und daraus sicherere und menschenwürdigere Orte machen können. So sucht man den Wohlstand der Stadt, ganz im Geist von Jeremia 29.

Traditionelle liberale Gemeinden sehen Mission grundsätzlich in Form von sozialer Verbesserung. Sie arbeiten auf die wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit für das Allgemeinwohl hin mit dem Ziel, die Stadt zu einer gerechteren und humaneren Gesellschaft zu machen. Dies ist zum Teil richtig. Traditionelle konservative Gemeinden sehen Mission grundsätzlich als ein Wachstumspotential. Ihr Ziel ist es, zu wachsen, und die Gemeinde Gottes innerhalb der Stadt durch eine steigende Anzahl von Bekehrungen zu vergrößern, und somit die Macht der Gemeinde zu stärken. Dies ist ebenfalls zum Teil richtig. Aber diese beiden Vorgehen müssen kombiniert werden, denn allein wird jede von ihnen verkümmern. Man kann der Stadt nicht wirklich dienen, ohne einen konstanten Zuwachs an Neubekehrten, die durch eine Erfahrung der Gnade – der neuen Geburt – verändert und befähigt wurden. Auf der anderen Seite wird das Gemeindewachstum jäh unterbrochen, wenn die Gemeinden gefüllt sind mit Menschen, die das Wohl ihrer Nachbarn ignorieren oder ihm feindlich gegenüberstehen. Eine Gemeinde, die nur für die Familie der Gläubigen „Gutes tut“, und nicht „allen Menschen“ (Gal. 6,10) wird (zu Recht!) als auf sich selbst bezogen und sektiererisch angesehen. Wenn Heiden nicht „eure guten Taten sehen“, werden sie „Gott nicht verherrlichen“, oder zumindest nicht auf dieselbe Art. Es ist ein Paradox: Wenn Gemeinden ihre gesamte Energie in den Bekehrungsdienst stecken und nichts dazu beitragen, den Bedürfnissen der Stadt zu dienen, wird ihr Bekehrungsdienst viel schwächer sein. Eine Erfahrung der Gnade führt unweigerlich zu einem Leben, das sich verausgabt im Dienst für die Notleidenden (Jes. 1,10-18; 58,1-10; Jak. 2,14-17). Gott sagte den Israeliten, sie sollen die Bedürfnisse der armen „Fremden“ – Fremdstämmige, die vielleicht Ungläubige sein mögen – erfüllen, weil auch sie früher Fremde in Ägypten waren, und er sie erlöst hat (5. Mose 10,19). Eine Gnadenerfahrung sollte Sie immer dazu führen, besonders Ihren armen, ungläubigen Nachbarn zu lieben.

Biblisch gesehen, führt die durch die Bekehrung erfahrene erlösende Gnade dazu, den Bedürftigen zu helfen und den eigenen Besitz mit ihnen zu teilen. Und wenn die Welt dieses Teilen sieht, und dass „niemand unter ihnen Mangel leidet“ (Apg. 4,34), bewirkt dies überzeugendere evangelistische Zeugnisse (Apg. 4,33). Somit gehen gerecht sein und Gnade predigen Hand in Hand, nicht nur im Leben des einzelnen Christen, sondern auch im Dienst und im Wirken der urbanen Gemeinde.

Es braucht eine Bewegung, um eine Stadt zu erreichen 

Eine Stadt wird nicht erreicht durch einige zielstrebige Gemeinden und nicht einmal durch einen Ausbruch von Erweckung und die dadurch Bekehrten. Eine Stadt mit dem Evangelium zu verändern bedingt eine nachhaltige, natürlich wachsende Bewegung verschiedener Dienste und Netzwerke rund um einen Kern neuer Gemeinde-Vermehrungen.

Wie sieht so etwas aus? Christen leben in der Stadt in einer Haltung des Dienens. Neue Unternehmen und gemeinnützige Organisationen erneuern ihren Teil der Kultur auf verschiedene Arten. Gläubige integrieren ihren Glauben in ihre Arbeit, so dass jede Tätigkeit zu einer Aktivität für das Reich Gottes wird. Campus-Dienste und andere evangelistische Organisationen bringen neue christliche Leiter hervor, die sich der Stadt zugehörig fühlen und sich in den Gemeinden und Netzwerken bewegen. Menschen setzen ihre Macht, ihren Reichtum und ihren Einfluss ein für das Wohl derer, die am Rande der Gesellschaft leben, um den Dienst vorwärtszubringen und um neue Gemeinden zu gründen. Gemeinden und einzelne Christen unterstützen und fördern Kunst. Lassen Sie uns das aufschlüsseln: 

1. Neue Gemeinden stellen das Herz dieser Evangeliums-Ökosysteme dar. Sie sind der geistliche Sauerstoff für die christlichen Gemeinschaften und Netzwerke, welche über Jahrzehnte die Schwerstarbeit unternehmen, die Städte zu erneuern und zu erlösen. Sie sind die primären Orte für Jüngerschaft und die Vermehrung von Gläubigen, aber auch die finanziellen Zugmaschinen für alle Unternehmungen der Dienste. Deshalb ist dieses Ökosystem die kritische Masse der neuen Gemeinden. Sie müssen evangeliumsorientiert sein, urban, missionarisch/evangelistisch, ausgeglichen, wachsen, sich in vielerlei Hinsicht selbst reproduzieren, über Traditionen hinweggehen sowie Rassen und Gesellschaftsklassen integrieren. Dies ist das Herzstück des Ökosystems.

2. Das Ökosystem fördert auch Evangelisationsnetzwerke und –systeme, die bestimmte Bevölkerungsgruppen erreichen. Zusätzlich zu den Campus-Diensten, die besonders wichtig sind als Zugmaschinen für die Entwicklung neuer Leiter, sind mehrheitlich auch noch weitere wirksame und spezialisierte evangelistische Organisationen notwendig, um die Elite zu erreichen, die Armen, die Muslime, Hindus and andere spezielle kulturelle/religiöse Gruppierungen.

3. Teile dieses Ökosystems sind auch Netzwerke und Organisationen kultureller Leiter innerhalb unterschiedlicher Berufsfelder, z.B. in der Wirtschaft, der Regierung, den Hochschulen, den Künsten und der Medienwelt. Es ist immens wichtig, dass diese Personen in Gemeinden aktiv sind, die sie umsichtig unterrichten und sie für ihr Leben in der Öffentlichkeit unterstützen. Diese Leiter müssen sich auch selbst untereinander verbinden und gegenseitig in ihren Bereichen unterstützen, um auf diese Art neue kulturelle Institutionen und Denkrichtungen hervorzubringen.

4. Eine weitere Kennzeichnung des Ökosystems sind auch die Tätigkeiten und Initiativen der Christen, die dem Frieden und ganz besonders auch den Armen der Stadt dienen. Hunderte und Tausende von gemeinnützigen und gewinnorientierten Firmen müssen entstehen, um jeder Nachbarschaft und allen Bevölkerungsgruppen zu dienen, die in Not sind. Vereinigte und koordinierte Gemeindeverbände und Institutionen sollen auch christlichen Familien und Einzelpersonen dienen und sie für ein langfristiges Leben in der Stadt unterstützen (z.B. Schulen, theologische Akademien und andere Institutionen, die das Stadtleben für Christen über Generationen hinweg tragfähig machen).

5. Zusätzlich hat dieses Ökosystem überlappende Netzwerke der führenden Personen der Stadt. Leiter der Gemeindebewegung, Theologen/Lehrer, Leiter von Institutionen sowie kulturelle Leiter und Schirmherren mit Einfluss, die für die gesamte Stadt richtungsweisend sind.

Wendepunkte

Wenn isolierte Anlässe oder einzelne Dienststellen einen Wendepunkt erreichen, verwandeln sie sich in eine wachsende und nachhaltige Bewegung.

Der Wendepunkt der Evangeliums-Bewegung. Ein Gemeindegründungs-Projekt wird zu einer Bewegung, wenn alle Elemente des Ökosystems etabliert sind und die meisten Gemeinden die Lebendigkeit sowie die richtigen Leiter haben und wenn sie mit der  Einstellung vorwärtsgehen, fünf bis sechs Jahre nach ihrer Entstehung eine neue Gemeinde zu gründen. Wenn der Wendepunkt erreicht ist, beginnt eine nachhaltige Bewegung. Ohne irgendwelche Einsatzplanungen und Kontrollen entwickeln und vermehren sich auf ganz natürliche Art genügend neue Gläubige, Leiter, Versammlungen und Dienste. Der Leib Christi in der Stadt finanziert sich selbst, bringt seine eigenen Leiter hervor und führt seine eigenen Schulungen durch. Fortlaufend bildet sich eine genügende Anzahl dynamischer Leiter. Alle sieben bis zehn Jahre verdoppelt sich die Anzahl der Christen und Gemeinden. Wie viele Gemeinden müssen erreicht werden, damit dies geschehen kann? Zwar ist es unmöglich, eine Zahl zu nennen, die für jede Stadt und Kultur Gültigkeit hätte, aber auf jeden Fall müssen alle Elemente des Ökosystems vorhanden und tragend sein.

Der Wendepunk der Stadt. Der Wendepunkt der Evangeliums-Bewegung ist ein wichtiges Ziel. Aber es gibt noch ein zweites. Wenn ein Wendepunkt in der Evangeliums-Bewegung erreicht ist, kann es sein, dass das Ökosystem den Leib Christi zu einem Punkt anwachsen lässt, dass damit ein Wendepunkt der ganzen Stadt erreicht ist. Das ist der Moment, wenn die Anzahl der evangeliumsgeprägten Christen in der Stadt eine solche Größe erreicht, dass der christliche Einfluss auf das städtische und gesellschaftliche Leben der Stadt und ihrer Kultur sichtbar wird und Anerkennung findet. Zum Beispiel verändert sich die Nachbarschaft kaum, wenn weniger als 5 Prozent der Anwohner neue Arten von Zuzüglern sind (reichere, ärmere oder kulturell verschiedene). Berichte von Gefängnisdiensten sagen aus, dass die Anstaltskultur sich verändert, wenn mehr als 10 Prozent der Gefangenen Christen werden. Alles verändert sich dann: Die Beziehungen unter den Gefangenen und zwischen den Gefangenen und den Wärtern. Genauso ist es, wenn die Anzahl neuer Zuzügler – je nach Kultur – 5 bis 20 Prozent erreicht, dann verlagert sich die sittlich-moralische Grundhaltung. In New York City haben einige Gruppen einen deutlich sichtbaren Einfluss auf den Lebensstil, wenn ihre Anzahl mindestens zwischen 5 und 15 Prozent liegt und wenn ihre Mitglieder im öffentlichen Leben aktiv sind.

Wie wahrscheinlich ist es, dass eine urbane Evangeliums-Bewegung so stark wird, dass sie einen Wendepunkt der Stadt erreicht, und dass das Evangelium anfängt, einen offensichtlichen Einfluss auf das Leben und die Kultur der Stadt zu haben? Wir wissen, dass dies durch die Gnade Gottes geschehen kann. Beispiele davon finden wir in der Geschichte. Jedoch erleben nur ganz wenige christliche Leiter, wie z.B. John Wesley, dass die Bewegung, die sie angefangen haben, ein solch großer Erfolg wird. Trotzdem sollten urbane Leiter dies zu ihrem Ziel machen und ihr Leben darin investieren, aber nicht erwarten, dass sie die Früchte ihrer Arbeit noch während ihrer Lebenszeit sehen werden. Dies ist das richtige Gleichgewicht zwischen Erwartung und Geduld, das wir anstreben sollten, wenn wir sehen wollen, dass unsere Städte für Christus geliebt und erreicht werden.

 © The Lausanne Movement 2010  

  1. Übersetzung von Leslie C. Allen, Psalmen 101-150, Wort-Kommentar, Vol. 21, 210.
  2. Frank Frick, Die Stadt im Alten Israel, zitiert in Harvie M. Conn und Manuel Ortiz, Dienst in der Stadt: Das Reich Gottes, die Stadt und die Menschen Gottes (Downers Grove: InterVarsity Press, 2001), 83.
  3. Miroslav Volf, „Sanfter Unterschied” 
  4. Thomas Schreiner hat gute Argumente, dass Menschen im Neuen Testament normalerweise Gott verherrlichen, indem sie an ihn glauben (vgl. Apg. 13,48; Röm. 4,20; 15,7.9; 1. Kor. 2,7; Eph. 1,6.12.14; 2. Thess. 3,1). Was wir hier sehen, ist die Errettung einiger heidnischer Einwohner der Stadt, weil sie sehen, wie Christen leben und dienen. Siehe Thomas Schreiner, 1. + 2. Petrus, Judas (New American Commentary) Broadman, 2003, S.124.  Petrus’ Erwähnung, dass Heiden „Gott am Tage der Heimsuchung preisen”, bedeutet, dass viele Menschen bis zum Tag des Gerichts zum Glauben gekommen sind, weil ihnen das Leben von Christen vor Augen stand.
  5. John R. W. Stott, Die Botschaft der Apostelgeschichte: Der Geist, die Gemeinde & die Welt (Aus der Serie: Die Bibel spricht heute) (Downers Grove: InterVarsity Press, 1990), 293.
  6. Rodney Stark, Der Aufstieg des Christentums: Wie die obskure, unbedeutende Jesus-Bewegung in nur wenigen Jahrhunderten zur dominanten religiösen Kraft in der westlichen Welt wurde, (HarperSanFrancisco, 1997), 161–162.
  7. Ich erkenne an, dass noch andere menschliche Faktoren von Gott gebraucht wurden, um das erstaunliche Wachstum der frühen Gemeinde in den ersten drei Jahrhunderten zu erzielen. In der griechisch-römischen Weltanschauung gab es eine kulturelle Krise. Die Anbetung der alten heidnischen Götter war am Abklingen. Trotzdem würdigen Historiker, wie wichtig es für den Einfluss und die Verbreitung der Gemeinde war, dass sie als erstes ihre Wurzeln in den urbanen Gebieten schlug.
  8. Richard Fletcher, Die barbarische Bekehrung: Vom Heidentum zum Christentum (University of California, 1999.)
  9. Stott, Die Botschaft der Apostelgeschichte, 292,
  10. Dies trifft zu, ob nun jemand eine strengere Sicht auf die Bevölkerung innerhalb legaler “Stadtgrenzen” legt (s. www.worldatlas.com/citypops.htm) oder auf größere „Ballungsgebiete“ (s. www.citypopulation.de/world/Agglomerations.html).
  11. Harvie Conn, Die amerikanische Stadt und die evangelikale Gemeinde (Baker, 1994),181–182.
  12. Jenkins, Die nächste Christenheit, 94.
  13. Jenkins, Die nächste Christenheit, 94.