Großzügig sein

„Free Hugs!“ – mit jugendlicher Schrift auf ein kleines Plakat geschrieben, das sie um den Hals hängen haben. So kommen zwei Mädchen auf uns zu. Sie bieten uns eine Umarmung an. Kostenlos! Warum sie das tun, frage ich sie. „Einfach so!“ lautet ihre einfache Antwort.
 
Und der junge Mann vom Nachbarstand bietet uns mehrmals am Tag frischgebackenen Kuchen und Hefezopf an, der dort an die Vorübergehenden verteilt wird. Warum macht er das? Vermutlich „einfach so“!
 
Lord Robert Edmiston, ein britischer Unternehmer, vervielfachte durch fleißige Arbeit seinen Besitz von 6.000 auf 380 Millionen Pfund – und gab bisher 180 Millionen davon für das Reich Gottes wieder weg. „Wenn ich sterbe und vor Gott stehe, möchte ich, dass er sagt ‚Gut gemacht, du tüchtiger und treuer Knecht!‘“
 
Wer freut sich nicht über so viel Großzügigkeit? Wie sieht es bei uns damit aus? Und ich frage mich und Sie, was wir von solchen Beispielen lernen können. Großzügigkeit ist einer der markanten Wesenszüge Gottes. Er hat für uns diese wunderschöne Erde als Lebensraum geschaffen. Er rechnet nicht auf, sondern vergibt mit einer Großzügigkeit, die unfassbar ist. Er beschenkt uns mit Liebe, Luft, Freunden, Begabungen, Wohlstand usw. Das Gegenteil von Großzügigkeit ist der Geiz und die Geld- und Habgier, die das menschliche Miteinander zerstört. So wird z. B. im 2. Korintherbrief (Kapitel 9, Vers 5) der „großzügigen Spende“ die „Gabe des Geizes“ gegenübergestellt. 
 
Wussten Sie, dass großzügig sein Befriedigung schafft? Wer großzügig ist, bekommt Dankbarkeit zurück. Und wir tun es dem Vorbild von Jesus Christus nach, der uns einlädt, von ihm zu lernen. Wir können großzügig sein, weil der dreieinige Gott sich um uns kümmert, sich um uns sorgt und uns versorgt – damit wir am Ende in seiner Herrlichkeit ankommen.
 
Vielleicht sind die folgenden acht Tipps eine Hilfe zu einem aufmunternden Lächeln, einer Zeit der Aufmerksamkeit, einem großzügigen Geschenk oder einer Spende. Acht Tipps zu einer Haltung des Großzügig-Seins!

  1. Folge dem Vorbild! Am Anfang hielt Jesus nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern wurde uns gleich. Er verschenkte großzügig seine Zuwendung an viele Menschen. Er gab am Ende sein Leben – aus Liebe. 
  2. Vergiss den Geber nicht! Gott gibt uns die Fähigkeit zu lächeln und zu umarmen, zu backen und zu schenken, zu arbeiten und erfolgreich zu sein. Ohne den Geber gäbe es keinen Grund großzügig zu sein!
  3. Hab keine Angst! In uns allen steckt die Angst, zu kurz zu kommen. Am Ende der Verlierer zu sein. Aber Angst ist immer ein schlechter Ratgeber – und diese Angst ist unbegründet.
  4. Verschwende dich! Nicht kleinlich und berechnend, sondern großzügig und gerne – so entsprechen wir dem Vorbild von Jesus.
  5. Sei Gottes Wohlwollen gewiss! Nach-Folger von Jesus sind Nach-Macher. „Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.“ (Hebräerbrief, Kapitel 13, Vers 16)
  6. Mach was draus! Warte nicht auf irgendetwas oder auf irgendwann, sondern wuchere mit deinem „Pfund“, deiner Begabung, die du von Gott geschenkt bekommen hast. Mache jetzt etwas draus!
  7. Denk mal wieder dran! Wir brauchen immer wieder einmal einen Anstoß, über die Großzügigkeit nachzudenken! Hier ist er! 
  8. Lass dich nicht abhalten! Gib ab, um zu gewinnen! Weil das letzte Hemd keine Taschen hat, investiere in Ewiges. Was sind die nächsten Schritte dazu? Arbeite an dem, was dich abhalten will!

Michael vom Ende, Leiter ERF Kommunikation